Die meisten Wärmeerzeuger versorgen ein Gebäude nicht nur mit Heizwärme, sondern auch mit Warmwasser bzw. Brauchwasser. In den meisten Heizräumen werden deshalb Warmwasserspeicher installiert. Üblicherweise ist eine sogenannte Speicherladepumpe (manchmal auch Boilerladepumpe genannt) dafür zuständig, bei Bedarf warmes Wasser vom Heizkessel zum Warmwasserspeicher zu pumpen und diesen dadurch zu erwärmen.

Eine Speicherladepumpe befördert also das heiße Heizwasser vom Kessel über einen Wärmetauscher in den Warmwasserspeicher.

Der Benutzer kann in der Smart-Heat OS Oberfläche die Wunsch- Warmwassertemperatur festlegen. Wird diese unterschritten, schaltet Controme das der Speicherladepumpe zugewiesene Relais EIN.

Innovationen

Smart Heat OS Oberfläche zur Warmwasserregelung

Smart-Heat-OS bietet im Zusammenhang mit der Warmwasserbereitung eine Reihe von neuen Möglichkeiten, die eine konventionelle Heizungssteuerung nicht bietet. Weitere Infos hierzu gibt es hier.

Grundlegende Ansteuerung Speicherladepumpe bzw. Boilerladepumpe

Für die Steuerung des Warmwassers wird das Modul Differenzregelung verwendet. Wird nur der Sensor S2 belegt, agiert das Modul als Zwei-Punkt-Regelung.

  1. Über Konfiguration → Module das Modul Differenzregelung aktivieren. Sie finden anschließend in der Hauptseite der Konfiguration den Link zur Differenzregelung.
  2. Neue Differenzregelung anlegen, mit „Warmwasser“ benennen.
  3. Als S2 den Temperatursensor im WW-Speicher auswählen. Optional auch S1 und S3 belegen.
  4. Hysteresewert einstellen (z.B. 3K).
  5. Den Haken bei „Slider für S2 im User-Interface anzeigen“ setzen und minimalen- und maximalen Sliderwert einstellen (z.B. 10/60).
  6. Bei Modul-Auswahl alle für die Warmwassersteuerung sinnvollen Module auswählen (in der Regel Geolocation, Timer, Kalender). Diese Module korrigieren dann bei Bedarf die WW-Zieltemperatur.
  7. Icon auswählen. Speichern.
  8. Zu Konfiguration –> Haus & Geräte –> Ausgänge navigieren. Sie finden die neue Regelung „Warmwasser“ in den Dropdownmenüs.
  9. Der Regelung „Warmwasser“ einen entsprechenden Ausgang zuweisen. Das zugewiesene Relais schaltet dann die Speicherladepumpe bzw. Boilerladepumpe.

Brauchwasser Vorrangschaltung mit FPS-Modul (empfohlen)

Die Brauchwasser-Vorrangschaltung sorgt dafür, dass die Ladung des Warmwasserspeichers Vorrang vor den Umwälzpumpen zur Versorgung der Heizkörper oder der Fußbodenheizung bekommt. Ziel ist die schnellstmögliche Verfügbarkeit von warmen Brauchwasser. Die Umsetzung erfolgt mithilfe des Moduls FPS (frei programmierbare Steuerung).

Soll die Warmwasserbereitung Vorrang haben, sind bei den Heizkreispumpen sind weitere Bedingungen  hinzuzufügen. In Worten lässt sich dies in etwas so ausdrücken:

„Die Heizkreispumpe soll nur dann freigegeben werden, wenn Raumanforderung vorhanden ist UND-NICHT Warmwasser-Anforderung.“

Die Heizkreispumpe wird deshalb nicht mehr direkt über das Modul Raumanforderung gesteuert, sondern über das FPS-Modul, das die jeweilige Raumanforderung mit der Warmwasser-Anforderung über ein UND-NICHT verknüpft.

  • Raumanforderungen  für die Heizkreispumpe(n) anlegen. Den Raumanforderungen einen Ausgang zuweisen. Eigentlich wird dieser Ausgang nicht benötigt, jedoch ist diese Zuweisung (im Moment) trotzdem notwendig, damit die Raumanforderungen im FPS-Modul verwendet werden können.
  • FPS anlegen mit 2 Ausgängen. Differenzregelung Warmwasser und die Raumanforderung auswählen.
  • Die beiden Ausgänge mit UND-NICHT verknüpfen. FPS Speichern als „FPS Heizkreispumpe“.
  • Unter Konfiguration –> Haus & Geräte –> Ausgänge die angelegte FPS dem gewünschten Relaisausgang zuordnen. Heizkreispumpe an diesem Relais anschließen. 

Indirekte Steuerung des Brauchwassers mit dem Sensoren-Manipulator

Dies ermöglicht, Controme einfach und praktikabel zu implementieren und trotzdem von alle fortschrittlichen Steuerungsmethoden zu profitieren.

Bei manchen Wärmeerzeugern hat Controme nur Zugriff auf eine komplette Freigabe des Wärmeerzeugers. Die Umschaltung “Heizkreis zur Raumerwärmung” und “Warmwasserbereitung” erfolgt von einer bestehenden, im Wärmeerzeuger integrierten Steuerung. Beispielsweise bleibt bei manchen Wärmepumpenherstellern manchmal nur die Möglichkeit, die Wärmepumpe komplett zu sperren oder freizugeben.

In diesem Fall gibt es mit dem Sensoren-Manipulator eine Möglichkeit, Controme einfach und praktikabel zu implementieren und von allen fortschrittlichen Steuerungsmethoden (Kalender, Geolocation, Timer, etc.) zu profitieren.

Die Grundidee des Sensoren-Manipulators ist es, einen bestehenden Brauchwassersensor so zu manipulieren, dass die Smart-Heat-OS durch ein- und ausschalten der Manipulation entscheiden kann, ob der Wärmeerzeuger Brauchwasser erwärmt.

So funktionierts:

  1. Bei einer maximalen gewünschten WW-Temperatur i.H.v. 50°C die bestehende Wärmeerzeuger-Steuerung so einstellen, dass Sie konstant und ohne Zeitprogramm 55°C Warmwassertemperatur halten würde (5 Grad mehr als notwendig).
  2. Wie oben beschrieben eine Zwei-Punkt- bzw. Differenzregelung anlegen.
  3. Den Manipulationskanal Sensoren-Manipulator so konfigurieren, dass dieser +30°C auf den echten Sensorwert aufschaltet.
  4. Die angelegte Differenzregelung invertieren. Dadurch ist das Relais des Controme Heizungsreglers geschlossen und damit die Manipulation +30K zugeschalten, wenn KEIN WW-Bedarf. Dies ermöglicht es der Controme-Steuerung nahezu uneingeschränkt Einfluss auf die Warmwasserbereitung zu nehmen.