Contents
- 1 Heizkreispumpe ansteuern
- 1.1 Einbeziehung des Wärmebedarfs der Räume
- 1.2 Regelung über Spreizung
- 1.3 Anschluss
- 1.4 Fragen und Antworten
- 1.4.0.1 Welche Aufgabe hat eine Heizkreispumpe / Heizungspumpe?
- 1.4.0.2 Wie werden Heizkreispumpen normalerweise angesteuert?
- 1.4.0.3 Wie kann die Heizkreispumpe angesteuert werden, wenn noch keine Einzelraumregelung mit Controme umgesetzt wurde?
- 1.4.0.4 Gelten die Vorteile auch bei geregelten Heizungspumpen?
- 1.4.0.5 Können mehrere Heizkreispumpen angesteuert werden?
- 1.4.0.6 Wie nehmen die intelligenten Module in Smart-Heat-OS Einfluss auf die Heizkreispumpe?
Heizkreispumpe ansteuern
Die Heizkreispumpe wird freigegeben, wenn:
- Mindestens 1 Raum Wärmebedarf hat (Prüfung 1)
- Ein einstellbarer Mindesttemperaturunterschied (Spreizung) zwischen Vor- und Rücklauf gegeben ist (Prüfung 2). Ist dies nicht der Fall, wird eine konfigurierbare, außentemperaturabhängige Auszeit berechnet (z.b. 10 Minuten bei -20°C AT oder 60 Minuten bei +15°AT).

Einbeziehung des Wärmebedarfs der Räume
Da dem Smart-Heat-System bekannt ist, in welchen Räumen Wärmebedarf vorhanden ist, kann im Gegensatz zu konventionellen Heizungssteuerungen die Heizungspumpe immer dann abgeschaltet werden, sobald die ausgewählten Räume die Zieltemperatur erreicht haben.
Die Räume, die die Heizungspumpe freigeben, können frei ausgewählt werden. Dies ermöglicht es, „unwichtige“ Räume nicht auszuwählen. Wir verhindern damit, dass die Heizungspumpe alleine wg. dem Wärmebedarf z.B. im Schlafzimmer, Gang EG, WC EG, Hobbyraum im Keller, etc. eingeschalten wird. Wenn Sie diese Räume in der Raumanforderung nicht auswählen, werden die Räume erst dann mitgeheizt, wenn ein anderer, wichtiger Raum (z.B. Wohnzimmer, Küche, Bad, etc.) Wärmebedarf hat.
Durch die Einbeziehung des Wärmebedarfs der Räume und die Auswahl der wichtigen Räume ergeben sich also 2 positive Effekte:
- Die Heizungspumpe ist AUS, wenn kein Wärmebedarf vorhanden ist. Alleine dies wird in vielen Fällen schon ca. 30% Einschaltzeit/Stromkosten sparen.
- Die Heizungspumpe wird nur durch wichtige Räume freigegeben. Fast ohne Komfortverlust lassen sich damit noch weitere 20-30% der Einschaltzeit sparen.
Regelung über Spreizung
Die Temperatur des warmen Heizwassers, das die Heizungspumpe in die Räume pumpt (Vorlauf), muss einige Grad höher sein, als das Heizwasser, das zurückkommt (Rücklauf). Ist dies nicht der Fall, kann die Heizungspumpe einige Zeit abgeschalten oder die Drehzahl heruntergeregelt werden, da von den Räumen offensichtlich keine Wärme abgenommen wird.
Bei Controme wird hierzu am Vor- und Rücklauf jeweils ein Temperatursensor angebracht. Pumpen mit Drehzahlregelung werden dann bei geringem Temperaturunterschied zwischen Vor- und Rücklauf stufenlos heruntergeregelt. Pumpen ohne Drehzahlregelung und differenzdruckgeregelte Hocheffizienzpumpen werden 1) abgeschalten und 2) eine Außentemperaturabhängige Wartezeit berechnet, nach der die Pumpe dann wieder freigegeben wird.
Fragen und Antworten
Die Heizungspumpe ist eines der wichtigsten Bestandteile einer Heizung.
Die Funktion ist schnell erklärt: Grundsätzlich ist sie dafür zuständig, das Heizwasser vom Heizkessel zum Heizkörper zu transportieren. Anschließend befördert die Pumpe das abgekühlte Wasser wieder zum Heizkessel zurück, wo es erneut erwärmt wird – ein geschlossener Kreislauf entsteht, bei dem die Heizungspumpe als der antreibende Motor fungiert.
Eine Heizungspumpe läuft während einer durchschnittlichen Heizperiode im Schnitt etwa 5000 bis 6000 Stunden. Deshalb zählt Sie in den meisten Haushalten zu den größten Stromfressern!
Die Heizungspumpe wird normalerweise von der Regelung des Wärmeerzeugers angesteuert.
Die entscheidenden Informationen für eine effiziente Ansteuerung der Heizungspumpe sind die Ist- und Ziel-Raumtemperaturen. Die Heizungspumpe soll nur eingeschaltet sein, wenn auch Wärmebedarf vorhanden ist.
Das Problem:
Genau diese Information fehlt nahezu allen üblichen Heizungssteuerungen. Dies führt dazu, dass die Heizungspumpen auch laufen, wenn z.B. kein Raum Wärmebedarf hat und alle Ventile geschlossen sind. Die Heizungspumpe “drückt” dann also gegen geschlossene Ventile.
Es gibt zwei wichtige Argumente, eine Heizkreispumpe mit Controme anzusteuern.
1) Abschalten der Pumpe, wenn kein Raum-Wärmebedarf.
2) Abschalten der Pumpe, wenn ein zu geringer Temperaturunterschied zwischen Vor- und Rücklauf gegeben ist (Regelung über Spreizung).
Ist noch keine Einzelraumregelung mit Controme umgesetzt, würde der erste Vorteil komplett entfallen. Die Regelung über Spreizung ist gleichermaßen möglich und funktioniert unabhängig davon, ob das System die Raumtemperaturen kennt.
Sofern keine Einzelraumregelung umgesetzt werden soll, ist oftmals ein guter Kompromiss, die 3-5 wichtigsten Räume mit batterielosen Raumsensoren auszustatten. Dadurch kann das System die Raumtemperaturen erfassen und die Heizkreispumpe entsprechend abschalten/freigeben. Mit dieser Lösung ergeben sich die genannten Vorteile nahezu ohne Einschränkung.
Geregelte Heizungspumpen halten den Differenzdruck konstant auf dem vom Heizungsbauer eingestellten Differenzdruck-Sollwert. D.h. auch wenn z.B. alle Stellantriebe einer Fußbodenheizung geschlossen sind, hält die Pumpe den eingestellten Differenzdruck in der Rohrleitung aufrecht. Das benötigt deutlich weniger Energie als eine ungeregelte Umwälzpumpe (die mit voller Kraft gegen die geschlossenen Ventile drücken würde), jedoch ist auch eine elektronisch geregelte Umwälzpumpe mit verminderter Leistung eingeschalten. Dies kostet weniger Energie, aber eben immer noch deutlich mehr als notwendig.
Die Spreizung berücksichtigt auch eine Differenzdruckgeregelte Pumpe nicht, wodurch sich eine sehr ungünstige Betriebsweise ergeben kann. Die Heizungspumpe hält also den Differenzdruck auch dann vollständig aufrecht, wenn sich kaum ein Temperaturunterschied zwischen Vor- und Rücklauf ergibt.
Kurzum: Es macht absolut Sinn, eine elektronisch geregelte Hocheffizienzpumpe ebenfalls über den Raum-Wärmebedarf und die Speizungsüberwachung freizugeben / zu sperren.
Bei mehreren Heizkreispumpen für mehrere Gebäudeteile können mehrere Raumanforderungen angelegt und auf eigene Relaisausgänge konfiguriert werden, sodass die Freigaben für die Heizungspumpen separat erfolgen. Im Modul Raumanforderung können einfach per Klick die Räume ausgewählt werden, die für die jeweilige Heizkreispumpe maßgeblich sind. Selbiges gilt für die Speizungsregelung.
Dies geschieht üblicherweise mittelbar über die Einzelraumregelung. Es kann z.B. das Wettervorhersage-Modul dafür verantwortlich sein, dass kein Wärmebedarf in den Räumen vorhanden ist. Dadurch wird dann auch die Heizkreispumpe ausgeschalten. Gleiches gilt für alle weiteren intelligenten Offset-Module, wie z.B. Geolocation, Timer oder Kalender. Alles in allem durchlaufen also alle Intelligenten Module zunächst die Einzelraumregelung und erst danach wird entschieden, ob die Heizkreispumpe freigegeben wird.